Beiträge von Fordestant

    Klar ist natürlich, daß bei der Motorentwicklung die Verbrauchsoptimierung zugunsten niedriger Emissionswerte zurückstehen muß. Trotzdem ist der erreichte Fortschritt beachtlich:

    Mein erster Diesel 1990 war ein Peugeot 250, der kleine mit 1,8 l Hubraum, 60 PS, Wirbelkammer. Er hatte ungefähr den gleichen Verbrauch wie der hier diskutierte Ford mit 150 PS, 200 km/h Spitze (wenn es sein muß), und echten 5,4 l Gesamtdurchschnitt pro 100 km über mehr als 30.000 km Fahrtstrecke. Dies ist echt nach den Tankmengen bilanziert, die ich jedesmal zu Hause mit Kilometerstand in eine Tabelle eintrage. Und dabei stimmt dieser echte Verbrauchswert mit der Anzeige 5,4 l/100 km im Kombiinstrument gut überein. Daher vertraue ich auch der Momentanverbrauchsanzeige - gleichgültig, über welchen Zeitraum dabei gemittelt wird.


    Es werden für den 2.0 l EcoBlue Diesel von 2019 im übrigen Einspritzmengen von 0,8 mg über 250 Mikrosekunden in bis zu 6 Einspritzungen pro Verbrennungstakt genannt. "Diese winzige Treibstoffmenge wird durch 8 konische Öffnungen mit jeweils 120 Mikrometer Durchmesser injiziert - etwa der Dicke eines menschlichen Haares..." - Das ist schon alles irgendwie unglaublich.

    Zur Entwicklung unseres Getriebes (nach einer Internet-Veröffentlichung, ich wiederhole mich z. T.): Nach der Jahrtausendwende waren 6-Gangautomaten der Standard. Ford und GM taten sich zusammen, um etwas "ganz Großes" zu schaffen, nämlich Wandler-Automaten mit 9 und 10 Gängen. Ford kümmerte sich um die RWD (Hinterradantrieb. Längseinbau) mit 10 Gängen, und GM entwickelte das kompakte 9T50 für FWD, Frontantrieb, quer eingebaut, mit 9 Fahrstufen. Nun verbrauchten die neuen Supermodelle mit 9 Gängen nicht weniger Kraftstoff als die Vorgänger mit 6. Der Grund dürfte weniger das Gewicht sein (denn erstaunlich kompakt baut unser Getriebe wirklich), sondern vor allem die gestiegenen internen Schleppverlusten durch die zusätzlichen Kupplungspacks. Also hat Ford einen Gang (den ursprünglich 4.) mit einer Kupplung weggelassen, und wir haben unser 8F40. Weil bei der neuen Getriebegeneration die Planetensätze der 6-Gang-Vorgänger beibehalten wurden, fiel der Übersetzungssprung von 2 nach 3 zu klein aus (3,3 und 3,0) um eigentlich nützlich zu sein - da waren es nur noch 7. (Vielleicht sehen wir deshalb den Gang im Automatikmodus nicht angezeigt, weil wir nicht merken sollen, daß im Normalfall der 3, Gang übersprungen wird??) Also in der Abstufung wenig Fortschritt gegenüber der 6er Vorgängergeneration, aber dagegen eine Kupplung mehr durchs Öl zu ziehen.


    Jetzt die Motorcharakteristik (2,0 l, 150 PS):

    1000 U/min 25 PS 175 Nm

    1500 U/min 65 PS 325 Nm

    2000 U/min 100 PS 370 Nm (max.)

    3000 U/min 150 PS (max.) 350 Nm


    So ein Motor braucht im PKW grundsätzlich kein feingestuftes Getriebe um zu "fahren" - es sei denn, er soll mehr "sparen". Und jetzt bin ich wieder beim Ausgangspunkt meiner Einlassungen hier. Damit der Aufwand Sinn ergibt, sollten die Steuerrechner für Motor und Getriebe im Verbund auf ihren Spezialgebieten schlauer sein als ich. Leider sehe ich Anlaß, daran zu zweifeln.

    Ach, dies SYNC mit Navi ist und bleibt eine Wundertüte!


    Ich hatte mich hier schon recht ausführlich über die Probleme beim Update des SYNC 3 und der Navi-Karten bei meinem FoFo Turnier, 2019, Diesel 2.0 l mit 150 PS und 8-Gangautomtik, hier ausgelassen. Letztlich waren 2 Funktionsverschlechterungen zu konstatieren: Streckenberechnung dauerte sehr lange, Navi-Ansagen erfolgten abgehackt und mit Unterbrechungspausen (#1.040).


    Nun gab es noch eine überraschende Wende zum Besseren, die ich auch noch vermelden will - vielleicht kann das als Tip auch sonst noch jemandem helfen.


    Jedenfalls will ich das Auto in der Familie verleihen, und weil der Fahrer dann besser Ansagen auf Russisch als auf Deutsch versteht, habe ich die "Wagensprache" in den Einstellungen versuchsweise auf Russisch umgestellt. Funktionierte einwandfrei. Danach Umstellung zurück auf Deutsch. Und nun, Überraschung: Sprachaussetzer sind verschwunden, Navi berechnet Strecke "im Handumdrehen", also eher schneller als vor dem Update. Unfaßbar, jedoch sehr zu begrüßen! - Aber was ist hier bloß los? Möglicherweise wie nach Windows-Update: Erst der Neustart löscht alten Datenmüll in Speichern und Registern und lädt die aktuellen Daten. Die Sprachumstellung hat dann entsprechend irgendwelche vorher noch "reservierten" Speicherbereiche freigegeben und ein Neuladen von Daten bewirkt. Oder so ähnlich. Oder einfach Hexenwerk, Zauberei?

    prince_prince (#368):

    Den Grundsatz, daß niedrige Drehzahlen sparen, wird niemand bestreiten wollen. Nur scheint es offensichtlich aber auch falsch zu sein, dies ganz absolut zu sehen und nur nach möglichst niedrigen Drehzahlen ein Schaltprogramm zu optimieren. Was ich schilderte mit dem "Verbrauch ging runter mit Gang tiefer" ist übrigens mehrfach von mir in ähnlich gelagerten Lastfällen so beobachtet worden.

    Klar, im Zentrum steht die Frage: Welchen Aussagewert können wir der Momentanverbrauchsanzeige beimessen? Hier möchte ich schon annehmen, daß die Tendenz der Anzeige stimmig ist, weil die Grundlage die pro Zeiteinheit eingespritzte Kraftstoffmenge sein dürfte. Also vielleicht Fördermenge in das Rail minus die jeweiligen Rücklaufmengen. Oder direkte Integration der in die Zylinderköpfe eingespritzten Mengen auf Basis von Raildruck und Öffnungszeiten für die einzelnen Injektionen pro Arbeitstakt und dann Hochrechnung über Drehzahl und Getriebeübersetzung auf die Strecke von 100 km. Das letztere Verfahren scheint mir wahrscheinlich, denn ich besinne mich, bei der Vorstellung all der technischen Neuerungen an unserem Diesel gelesen zu haben, daß die neuen Piezo-gesteuerten Injektoren hinsichtlich ihrer Einspritzmengen laufend in Echtzeit gegeneinander kalibriert würden. Demnach findet hier eine genaue Bilanzierung und Rechnerei ohnehin statt - und warum sollte man das nicht zur Verbrauchsanzeige nutzen?


    Übrigens jammere ich in keinster Weise, denn Motor und Getriebe im Zusammenwirken funktionieren großartig. Bloß ist dies mein erstes Auto mit Automatikgetriebe, und ich war voller Hoffnung zu erleben, wie die vielen computergeschalteten Gangstufen hinter einem computergesteuerten modernen Diesel endlich zeigen, "wo heute der Hammer hängt", indem sie nicht nur einfach bequemes Fahren ermöglichen, sondern dies auch so ökonomisch tun, daß ein Mensch am Schaltknüppel für 6 Gangstufen nicht mehr mithalten kann. Letzteres war leider eine Illusion.


    (Nicht so offenbar bei LKWs. Hier haben mir ehemalige Kollegen (Kraftfahrer auf LKW) berichtet, daß bei 30 oder 40 t Ladung die modernen Schaltautomaten so dieselsparend vorgehen, wie es selbst ein erfahrener Lenker von Hand niemals vermöchte).

    Ach, dieses Update bleibt wohl auch für mich ein trauriges Kapitel. Nachdem ich es umständlich erhielt (siehe #1.027 oben), mußte ich bei längerem Einsatz folgende Funktionsverschlechterungen feststellen:

    1. Die Streckenberechnung benötigt jetzt den (geschätzt) 3-fachen Zeitaufwand im Vergleich zu vorher. Unklar, wie und weshalb das so ist - der Prozessor müßte doch eigentlich der gleiche sein??

    2. Die Navi-Ansagen erfolgen stockend, abgehackt, mit Unterbrechungen. Und ich habe leider keine Möglichkeit, wie beim Zenec-Naviceiver in meinem Vorgänger-Auto, die Sprachfiles einfach mal neu zu installieren...


    Eigentlich sollte man meinen, daß Ford alles tun müßte, um die Software (im Zusammenspiel mit Display-Hardware) attraktiv und ausgereift auf den Markt zu bringen. Denn auch wenn sie die Produktion von "richtigen" Autos demnächst - wie viele andere auch - einstellen wollen, benötigen die "Elektro-Scheißer" doch auch Navi und Infotainment....

    Als weiteres Ärgernis erweist sich für mich die Kupplung zur Wandlerüberbrückung, bzw. deren Schließen "zur Unzeit". Leider bekommen wir den Betriebszustand (offen oder geschlossen) dieser Kupplung ebensowenig angezeigt wie im D-Automatik-Modus die geschaltete Fahrstufe. Letzteres ist weniger gravierend, denn durch "M"-Schaltung oder kurzzeitigen Gangwechsel über die Lenkradtaster kann ich mir den Gang anzeigen lassen und mit der Zeit bekommt ein Gefühl, welcher Gang zur jeweiligen Geschwindigkeit und Drehzahl gehört. Also vermisse ich vor allem einen Schalter, welcher ein Schließen der Wandlerüberbrückungskupplung verhindert. Kraftstoffsparen ist gut und schön, bloß hier hat Ford übertrieben.


    Was meine ich: Fahrt neulich im Schleichgang mit immer wieder Stillstand ("stop-and-go", A 3 vom Kreuz Köln Ost bis zum Kreuz Hilden). Immer wenn ich gerade angefahren bin, Geschwindigkeit gerade über 10 km/h, höre ich vorn die Federn des Drehschwingungsdämpfers quietschen, weil offenbar die Kupplung bereits geschlossen wurde und nichts anderes da ist, um die Schaukelei vom Fahrzeug gegen die untertourige Maschine auszugleichen. Das ist doch in meinen Augen großer Mist! An solche Betriebszustände hatte ich bei der Wahl des Automatikgetriebes gedacht, wo, wie ich glaubte, keine mechanische Kupplung mehr beim Anfahren mit Verschleiß an Scheibe und Ausrücklager schleifen müßte, sondern alles butterweich von einer Hydraulik übernommen werden würde, wo lediglich ein bißchen Öl zwischen Pumpe, Leit- und Laufzeug durchgequirlt und die entstehende Wärme über ein Kühlsystem abgeführt wird.


    Natürlich ist eine Überbrückungskupplung am Drehmomentwandler eine großartige Sache bei langer Fahrt mit höherer und konstanter Geschwindigkeit. Bloß so, wie es offenbar hier umgesetzt wurde, bezweifle ich, daß einerseits echt meßbare Kraftstoffeinsparungen erzielt werden. Andererseits hat man mit Sicherheit einen für mich wesentlichen Vorteil eines Automatikgetriebes mit Drehmomentwandler "wegkastriert".

    Inzwischen bin ich wieder ein paar Tausend km gefahren und habe mit den Fahrmodi experimentiert und die Schaltprogramme dabei beobachtet. Es scheint im wesentlichen auf niedrige Drehzahlniveaus hinauszulaufen, von "Eco" über "Normal" bis "Sport" etwa jeweils 1000 U/min mehr, also rund 1000, 2000, und 3000 U/min. Ich lande gefühlsmäßig immer wieder im Modus "Normal", bloß leider gibt es für mich oft Anlaß, an der Sinnfälligkeit des "Beriebs im Drehzahlkeller" durch das Programm des Schaltcomputers zu zweifeln. Dabei orientiere ich mich an der Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige (was möglicherweise auch zu hinterfragen wäre - bloß gibt es nichts anderes und die Tendenz hier sollte irgendwie schon stimmen).

    Beispiel: Ich rolle auf der Autobahn, ganz leicht ansteigend und in Kolonne, mit ca, 70 km/h gemächlich dahin. Drehzahl angezeigt etwa 1100 U/min, Fahrpedal nur leicht durchgetreten. Blick auf die Verbrausanzeige: 9....14 l/100 km. Das kommt mir zu hoch vor, ich schalte auf "manuell" und einen Gang herunter. Drehzahl jetzt um die 1500 U/min, Verbrauch (wie eigentlich erwartet) 4....7 l/100 km. Das sollte also doch sinnvoller sein. Nur bin ich enttäuscht, weil das der Schaltcomputer nicht findet. Offenbar hat er nur den Drehzahlgeber als Input, das Drehmoment fehlt (um nach der Leistung optimieren zu können). Doch ersatzweise könnte hierfür doch auch der Momentanverbrauch herangezogen werden. Nun bin ich hier kein Fachmann, bloß sollte heute ein Programm zur Getriebesteuerung (gern mit KI-Chip, wenn es den brauchen sollte) auch mal auf die "Idee" kommen, im Hintergrund zu experimentieren und eine wirklich optimale Fahrstufe zu schalten.


    Wenn ich ohnehin "händisch" geschaltet optimaler fahre, dann brauche ich keine Automatik mit 8 Gängen (effektiv hat unser Getriebe nur 7) und fahre mit Kupplung und 6 handgeschalteten Gängen besser und preiswerter. Hätte ich doch nur....

    Ja, was hat sich geändert: Hoffentlich die Aktualität der Navi-Karten - das hat sich mir hier in Wohnortnähe nur noch nicht erschlossen. Wird auch schwierig in Zukunft zu beurteilen sein, weil ich den alten Stand von 2018 nicht mehr zum Vergleich heranziehen kann. Ich hatte es in der Vergangenheit mit anderen Navi-Systemen (zuletzt von ZENEC, Naviceiver war selbst nachgerüstet) so gehalten, daß ich mir alle 3 Jahre ein Kartenupdate gegönnt hatte. Hier im vorliegenden FF-Fall wollte ich nun die beim Kauf zugesicherte Update-Prozedur "zum Laufen" bringen - denn ich mußte befürchten, daß, wenn es heute nicht gelungen wäre, in 3 Jahren vielleicht niemand mehr sich um so eine "alte Möhre" kümmern würde. Beim Hersteller, meine ich.


    Was das SYNC-Update betrifft, so hätte ich, ehrlich gesagt, gern darauf verzichtet. Ich benutze nur die Handy-Ankopplung über Bluetooth und den Media-Player mit MP3-Files vom USB Stick - das hat vorher auch ganz phantastisch funktioniert, ebenso wie übrigens auch Apple CarPlay mit IPhone 12 pro (was ich aber nicht nutze). Die Anmutung der Oberfläche ist anders: Jetzt blau hellgrau (oder soll das weiß sein?), während ich es von vorher kontrastreicher mehr als schwarz weiß in Erinnerung habe. Hat mir vorher besser gefallen, ist aber keine große Sache, über die ich hier klagen will. Sonstige Unterschiede habe ich noch nicht festgestellt - und werde es womöglich nie, weil ich das online- , Streaming- und sonstige Geraffel nicht benötige und gar nicht danach suche.


    Ehrlich gesagt, ich empfinde es als geradezu "pervers", wenn ich hier stolze Berichte lese, daß ein Mod gelungen sei und man nun die A/C-Einstellung per Touchscreen vornehmen könne. Mir ist im Auto jedwede "Screen-Toucherei" ein Graus, und mich schauen in Griffweite die wunderbaren Drehsteller mit digitaler Temperaturanzeige an...


    Ein kleines Detail noch (hatte ich weiter oben hier in Thread auch schon einmal gelesen): Nach dem Update gelang die Bluetooth-Ankopplung des IPhone nicht sofort. Der Trick war, am Handy Bluetooth insgesamt kurzzeitig auszuschalten. Danach ging dann alles problemlos.


    Beste Grüße


    Ernst