Schwaches Resultat der Motorbremse (1l 125PS 6-Gang mech. 8/2022 )

    Ich bin verwundert über den minimalen Effekt der Motorbremse im Schiebbetrieb. Im Verhältnis zum beispielsweise GOLF 1,2 l 85 PS ist eine Bremswirkung nach dem Herunterschalten in den nächstniedrigen Gang ist eine Bremswirkung kaum wahrzunehmen (nomaler Fahrmodus, kein ECO). Der zusätzliche Einsatz der Bremsen ist enorm erforderlich, ansonsten rollt das Vehikel nahezu unbeeindruckt im gleichen Tempo weiter.

    Kann der Grund das Getriebedesign sein, das möglicherweise vorrangig für die Hybrid Modelle mit Energie-Rückgewinnung konzipiert worden ist ?

    Der Grund werden die 3 Zylinder sein, wovon einer zusätzlich abgeschaltet werden kann.

    Damit wird aus dem Motor plötzlich nur noch ein quasi 2-Zylinder-Motor, der erste Zylinder verdichtet und expandiert nur noch die angesaugte Luft (die im Zylinder ist) permanent im Wechsel. So wie eine Feder, die immer wieder be- und entlastet wird. Die anderen beiden Zylinder gehen regulär in die Schubabschaltung, sodass nur diese beiden Dich effektiv bremsen. Es ist auch wesentlich effizienter so, wenn man entsprechend vorausschauend fährt.



    Aus dem Pressetext: "Immer, wenn nur geringe Motorleistung erforderlich ist – etwa im Schubbetrieb oder bei gleichmäßigem Rollen –, stoppt die Zylinder-Abschaltung vollautomatisch die Benzineinspritzung sowie die Ventilbetätigung für einen der drei Brennräume."


    https://media.ford.com/content/fordmedia/feu/de/de/news/2016/11/29/weltpremiere--ford-stattet-ecoboost-dreizylinder-mit-kraftstoffs.html

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020

    ... danke für die Erklärung, die mir einleuchtend erscheint. Allerdings habe ich als 'voraussschauend fahrender' Pilot eben die effektive Motorbremse zu schätzen gewusst. Beispiel: beim Heranfahren an eine rote Ampel durch sukzessives Herabschalten mit nahezu null Einsatz der Bremsen final zum Stehen zu kommen (solange ich kein hinter mir fahrendes Fahrzeug über die Gebühr belästige) .

    Es ist tatsächlich ein bisschen befremdlich, wenn man es nicht kennt, bzw. wenn man eine stärkere Motorbremse gewohnt ist. Es ist vielleicht ein bisschen Umgewöhnung erforderlich, oder man fährt noch vorausschauender.


    Oder: anstatt nur einen Gang herunterzuschalten, je nach Geschwindigkeit direkt in den 3ten oder 2ten Gang herunterschalten (anstatt 5-4-3-2-1). Zwar schlechter für die Kupplung, aber vielleicht kann man da mehr rausholen, weil die Drehzahl und damit Reibleistung höher ist.


    Was aber auf jeden Fall sehr gut funktioniert: die Motorbremse des MHEV 1,0L. Da merkt man richtig, wie die Schubabschaltung reinkickt und dann der Elektromotor den Wagen bremst. Ist schön, zwecks Rekuperation, erfordert aber definitiv eine Umstellung bezüglich des Ausrollens.

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020

    Wenn man im Bergischen wohnt fährt man häufig bergab, hier merkt man beim MHEV super die Bremswirkung. Aber wenn die Batterie voll ist, das dauert bergab nicht lange, ist die Bremswirkung selbst in 2 Gang bescheiden.

    Wenn ich einen Berg mit einem Yaris Hybrid herab fahre habe ich den selben Effekt, kann aber gut mit dem Berggang der Automatik bremsen. Gleicher Berg mit dem Focus MEHV muss ich ab der Hälfte permanent bremsen um die vorgeschriebenen 50 km/h nicht zu überschreiten.

    Ist nicht schön, nervt und kostet auch Bremsbeläge ist aber wohl leider Konzept bedingt.

    Ich hätte derzeit auch lieber das MEHV - Modell gekauft (nach den jetzt hier vorliegenden Erklärungen wäre dessen Bremswirkung in meinem geographischen Bereich ausreichend gewesen).

    Bestellung war aber nicht möglich, da beidseitige ERGO-Sitze dies verhinderten (MEHV Zusatz-Batterie liegt unter dem Beifahrersitz).

    Dadurch, dass der Yaris ein Stufenloses Getriebe besitzt, kann eine stärker bremsende Übersetzung eingestellt werden. Der Focus kann das als Handschalter leider gar nicht, abgesehen davon, einen niedrigeren Gang einzulegen.


    Es ist auch denkbar, dass die Focus MHEV Variante wirklich nur da ist, um den (zertifizierten) Flotten-Verbrauch zu senken, weil im Stop and Go Verkehr die MHEV-Funktionalität durchaus sinnvoll ist. Der Vergleich zum Yaris Hybrid (der wahrscheinlich auch X Kilometer rein elektrisch fahren kann), leider nicht ganz passend, weil dieser rein elektrisch fahren kann/könnte.

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020

    Du hast Recht das der Vergleich etwas hinkt, aber das Motorbremsmoment bei Focus ist halt Kacke wenn du Berge fährst. Hätte Ford doch einen Bergschalter einbauen sollen der den 3 Zylinder zuschaltet, das würde zumindestens ein bisschen Besserung bringen.

    Zum Spaß haben taugt der E Generator schon und bringt einigen Schub aufs Rad😉

    Zitat von micha1504

    oder man schaltet in den Sport Modus (falls vorhanden) da wird der eine Zylinder nicht abgeschaltet

    Den Tipp habe ich schon häufiger gelesen, aber immer wieder vergessen. Beim nächsten Ausflug in bergische Regionen muss ich das mal testen, selbst mit ACC und Automatik wird bei der bergab-Fahrt nur wenig durch den Motor gebremst. Mit den Schaltpaddels konnte ich da bisher immer ein bisschen entgegen wirken, aber es klingt auch nicht so geil, wenn man einen Motor beim bergab fahren mit 4.000 U/min quält und trotzdem schneller wird :D

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020

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