Getriebe Probleme Handschalter 155 PS MHEV MK4

  • P.S.

    Der Kundendienst von Ford wollte mich noch davon überzeugen, dass das defekte Getriebe ein Einzelfall wäre. Klang wie auswendig gelernt ^^


    Auf meine Frage, warum man eine europaweite TSB für meinen Einzelfall entwickelt hatte, war plötzlich Stille in der Leitung.


    Last euch nicht übers Ohr hauen 😉

  • Es ist auch interessant, dass dieser Forumbereich über 48 Tausend Aufrufe hat. Da gibt es wohl so einige Einzelfälle.


    Nur zusammen können wir was erreichen. Beschwert ihr euch beim Ford Kundenservice bekommt ihr einstudierte ausreden.


    Daher beschwert euch alle bei der Verbraucherzentrale oder bezahlt, was Ford euch in Rechnung stellen wird😬


    Alleine kämpft hier jeder auf verlorenem Posten.

  • Hallo,


    ich ich will da nicht so schwarz malen, aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass dich da so ziemlich jeder im Stich lässt. Die anwaltliche Beratung meiner Rechtschutzversicherung war nicht sonderlich gut. Daraufhin hatte ich mir dann auf eigene Kosten nochmals eine andere Beratung gesucht. Das war eine Anwältin, die auch Verbraucherrechte und zivilrechtlich auf das Thema Auto Vertragswesen spezialisiert war.


    Das Ergebnis kurz zusammengefasst: Solange Ford fleißig repariert und das bezahlt, so wie in meinem Fall auch nach der Zweijährigen Neuwagengarantie, weil es noch Gewährleistung gab, dann hat man sehr dürftige Erfolgsaussichten, was die Rückgabe des Fahrzeugs betrifft.


    Man bekommt ja vom Ford-Händler keine Unterlagen beziehungsweise Service-Berichte was repariert wurde. Zumindest so immer die Auskunft zu mir, dass es Garantiearbeiten sind und der Kunde kein Nachweis bekommt, weil Ford alles bezahlt. Duplikate oder sonstiges habe ich nicht bekommen, Händler und Kundenhotline haben das auch immer verneint. Solange keine Kosten entstanden sind, kann man meines Wissens auch die Überlassung der Unterlagen nicht verlangen. Wie will man dann in so einem formalen Verfahren wie einem möglichen Gerichtsverfahren Beweise führen und belegen, was da alles kaputt ist und eine dauerhafte Reparatur technisch unmöglich ist? Ich kann dir sagen wie: Ich habe mich bei allen Beteiligten dahingehend unbeliebt gemacht, dass ich nach jedem Anruf dem Gesprächspartner eine E-Mail geschrieben habe, indem ich das Gespräch inhaltlich wiedergegeben habe. Und das habe ich sowohl bei der Ford Kundenhotline als auch beim Werkstattmeister meines Händlers getan. Ich glaube auch, deswegen ist es nun besser, dass wir uns alle nicht mehr sehen und mit meinem neuen Wagen neue Partner mit an Bord sind.


    Über die eigens beauftragte Rechtsanwältin hätten wir dann den gerichtlichen Weg gehen können, wären aber bei einem Kostenrisiko von rund 2.000 € für das anwaltliche Mandat und Gerichtskosten von rund 2.000 € entsprechend dem Streitwert ins Rennen gegangen. Das war schließlich auch der Grund, warum wir die Sache nicht durchgezogen haben. Die Erfolgsaussichten wären bei schätzungsweise 40-50 % gelegen. So leicht verdiene ich mein Geld dann doch nicht. Und die Anwältin meinte selbst, dass es mit der Beweisführung schwierig wird.


    Letztlich war es dann eine rein wirtschaftliche Entscheidung, dass ich mich dazu entschieden habe, den Wagen in Zahlung zu geben. Schon gar keine leichte Entscheidung war es, dass ich wieder einen Ford genommen habe, aber ich muss auch gestehen, dass ich mir nach all den Anstrengungen, die mich mehr als 100 Stunden meines Lebens gekostet haben, eine einfache, schnelle und pragmatische Lösung wollte, weil ich einfach kein Land mehr gesehen habe und mich die Sache emotional viel zu sehr beschäftigt hat.


    Ich habe dann Ende Mai die Reißleine gezogen habe einige Ford Händler in meiner Region angeschrieben und Ihnen meinen Focus zur Inzahlungnahme angeboten. Im Gegenzug habe ich Ihnen in Aussicht gestellt, dass ich einen voll- elektrischen Ford Explorer für eine Dauer von drei Jahren lease (den bauen sie bei Ford nicht selbst und können so nicht viel dran falsch machen, so mein Gedanke). Da hat sich dann schließlich die Möglichkeit ergeben, dass ich mich mit einem Händler innerhalb von zwei Tagen über die Rücknahme verständigt habe. Erklären musst du bei Ford niemanden was, wenn du den Wagen zurückgibst. Die sehen ja in der Fahrzeughistorie, was alles gemacht wurde, das ist auch der einzige Vorteil an der Sache. Es kann dir keiner irgendwie die Weitergabe eines Wagens vorwerfen, mit versteckten Mängeln, denn Ford selbst und in diesem Fall auch alle Ford-Händler haben als Einzige den kompletten Einblick. Sie können ja die Fahrzeughistorie genau sehen und wissen wo, wie lange und wegen was der Wagen in der Werkstatt stand.


    Moralisch richtig ist das sicherlich nicht. Aber wenn ich sehe, wie so eine Angelegenheit das ganze Familienleben belasten kann und man Wochen ohne Fahrzeug dasteht und als Berufspendler täglich darauf angewiesen ist. Das ist auch kein Zustand, den ich irgendjemand wünsche.


    Deswegen glaube ich, dass viele den Weg des geringeren Widerstandes gehen, auch wenn es augenscheinlich nicht richtig ist. Es ist aber auch deswegen nicht richtig durchzusetzen, weil die rechtlichen Rahmenbedingungen einfach auch dem Automobilhersteller und dem Händler in die Karten spielen.


    Zum Thema Verbraucherrechte sei gesagt, ich habe es der Verbraucherzentrale gemeldet. Ich habe es an die Presse geschrieben sowohl regional als auch überregional. Die Rückmeldung waren mehr als dürftig beziehungsweise gar nicht vorhanden. Vor einigen Monaten hätte ich auch nicht gedacht, dass ich diesen Weg mal so einschlagen werde und war fest davon überzeugt, dass ich die Sache bis zum Schluss aussitzen werde. Aber auch das war eine Lebenserfahrung um die ich nun reicher bin.

    Focus ST-Line Turnier

    - 155 PS, Handschaltung, Chrome Blue Metallic, Fahrerassistenz-Paket I, Winter-Paket, AHK abnehmbar, Scheibentönung ab 2.Sitzreihe


    Bestellung: 30.09.2022, Gebaut: 26.01.2023 Auslieferung: 03/2023

  • Hallo Dome.


    Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Erfahrungsbericht.


    Nach erster Rechtsberatung denke ich auch, dass eine Inzahlungnahme der stressfreiste weg ist den Ford loszuwerden.

    Die Servicehistorie habe ich zwar abfotografiert aber ein jahrelanger Rechtsstreit mit unsicherem Ausgang werde ich auch nicht wählen.


    Die Verbraucherzentrale würde vermutlich auch nur Tätig werden, wenn tausende Beschwerden eingehen.


    Leid tun mir die nachfolgenden Besitzer, die dann wahrscheinlich auf Schäden sitzen bleiben ;(