Das neue 8-Gang-Automatikgetriebe im Ford Focus MK4 - Erfahrungen und Probleme

  • Naja, das manuelle Getriebe nur 70tkm halten sollen ist doch wirklich hanebüchen. Das passiert wenn man sich ständig verschaltet oder ohne Kupplung die Gänge durchreißt, aber die Regel ist es nicht.


    Und warum soll es keine Ersatzteile geben, die Teile sind doch da außer Ford will nix rausgeben.


    Alles suspeckt bei denen...

  • Lieber Fortgeschrittener prince_prince,


    was Du mit Deiner Bemerkung "schlimmer als Stammtisch" hier ausdrücken willst, erschließt sich mir auch mit einigem Nachdenken nicht. Es sind doch manifeste technische Probleme mit Getrieben, über die sich hier ausgetauscht wird. Und daß die Langzeitqualität sowohl von der Auslegung als auch von der Qualität des Werkstattservice her sich eher verschlechterte über die letzten Dekaden - das ist doch wohl offensichtlich und unbestreitbar.


    Ernst

    Deine Überlegungen betrifft das auch nicht, diese sind durchaus reflektiert. Eher solche Aussagen wie

    "Mein F 35 ist für 350 Nmausgelegt.Der Motor hat aber schon fast 300 Nm.Da müsste ein Getriebe mit 450 Nm rein(mindestens)." von TourneoConnect. Wenn das Teil mindestens 450Nm haben sollte, warum nicht gleich 1000Nm? Einfach schwachsinnig, genau so wie, zu behaupten, dass Schaltgetriebe heutzutage bei 70.000km kaputt gehen. (Klar, das kann schon passieren, aber das war vor 50 Jahren relativ betrachtet genau so häufig, wenn nicht sogar häufiger. Es werden heute einfach viel mehr Fahrzeuge gebaut/verkauft und durch Internet & co. liest man im Zweifel mehr schlechte, als gute Nachrichten. Und das verfälscht den Eindruck massiv, denn niemand wird in ein Forum gehen und sagen: "Mein Getriebe ist nach 70.000km noch vollkommen funktionstüchtig.")


    Bzgl. der "Langzeitqualität" darf man nicht vergessen, dass heute verständlicherweise anders entwickelt wird: Der durchschnittliche Nutzer fährt sein Auto X Jahre (kann man aus Zulassungsstatistiken bzw. Erhebungen ziehen). Da ergibt es wenig Sinn für einen Hersteller ein Auto für 20 Jahre oder 1 Mio Kilometer auszulegen, wenn das Fahrzeug in einen Unfall gerät bzw. verkauft wird, weil man ein "neues Auto" haben möchte, denn diesen Preis für die Haltbarkeit wird kein normaler Kunde bezahlen. Klar, vereinzelt wird es Kunden geben, die das bezahlen würden, aber 99% würden sagen: dann gehe ich halt lieber zum anderen Hersteller und kaufe mir dort ein Auto für weniger Geld, oder zum gleichen Preis und mit mehr Ausstattung etc.


    Womit wir auch beim nächsten Thema sind: die Ausstattung ist in den letzten Jahren stark gestiegen, man bekommt heute ja fast kein "nacktes" Auto mehr, weswegen der Preis steigen muss. Und dann muss irgendwo der Rotstift angesetzt werden, damit der Wagen noch erschwinglich bleibt.


    Insofern würde ich nicht zwingend sagen, dass hier die Langzeitqualität wirklich gelitten hat. Die Anforderungen haben sich geändert und darauf wurde reagiert.


    Bzgl. des Werkstattservices: natürlich verdienen die Hersteller an Reparaturen und Ersatzteilversorgung mit, ist auch gut so. Aber der normalen Werkstatt fällt es heute auch immer schwerer eine sinnvolle Diagnose zu machen, denn gerade ältere Mechaniker haben vor vielleicht 30 Jahren Ihre Ausbildung abgeschlossen und müssen sich heute mit hochkomplexen elektromechanischen Systemen beschäftigen, die sie nicht entwickelt/sich ausgedacht haben. Da ist es naheliegend, dass es schwierig ist, eine nachhaltige Fehlersuche zu betreiben und man lieber einfach Teile tauscht. Ist nicht im Sinne des Kunden, aber nachvollziehbar. Zumal sich alle paar Jahre was ändert und immer komplexer wird.

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020

  • Deine Aussagen entsprechen dem Inhalt, das eine Kuh auf die Weide scheißt.


    Meine Aussagen decken sich mit denen vieler Getriebe Reperaturbetriebe.Musst nur mal dort anrufen.


    Ich verabschiede mich von diesem Forum.


    Ich denke ,das hier so mancher Forumteilnehmer bei Ford angestellt ist,bzw. bezahlt wird.Anders kann man sich das nicht erklären.

  • Ich arbeite nicht für Ford. Ich bin selbst meines Zeichens Ingenieur und habe bei einem Dienstleister in der Erprobung von Antriebssträngen gearbeitet. Daher weiß ich, nach welchen Kriterien gewisse Bauteile ausgelegt werden und die lauten häufig:


    Kosten und Lebensdauer


    D.h. ein großer OEM möchte ein gewissen Bauteil einbauen, testet hierfür das Bauteil und sagt: "wenn es 5000/10000/1000000 Mal diesen Betriebszyklus durchhält, dann reicht es für uns aus." mit diesem Bauteil werden dann ggf. mehrere unterschiedliche Dienstleister beauftragt, bzw. werden mehrere Bauteile nacheinander geprüft und dann analysiert, wie das Verschleißbild ist bzw. ob es Ausfälle gab, warum, etc.


    An manchen Vorgaben muss man sich die Haare raufen, weil es einfach nicht sinnvoll ist, einen Antriebsstrang so zu betreiben. Aber der OEM weiß, wie die Kunden mit den Fahrzeugen umgehen, bzw. betrachten natürlich Worst-Case-Szenarien, die dann abgesichert werden.


    Bestes Beispiel: "Start-Stopp-Betrieb" ein OEM wollte einen Schädigungsmechanismus für ein Bauteil untersuchen, also hat man Händeringend nach einer Ursache gesucht. Eine Vorgabe des OEMs war auch, permanent das Start-Stopp-System aktiviert zu lassen, auch wenn der Motor noch kalt war (Winter). Auf die Rückfrage hin, ob es so in der Serie dann auch wäre, kam die Antwort: "sobald das Öl/Wasser eine Temperatur größer gleich 15°C haben, wird Start-Stopp aktiviert. Der Kunde will das, sonst beschweren die sich in den Autohäusern etc, dass das Start-Stopp nicht geht, wenn sie zum Bäcker oder so fahren. Ist zwar schädlich, aber der 'Kunde zahlt - Kunde will - Kunde kriegt' ".


    Aber gut, was weiß ich denn schon, außer, dass die Kuh auf die Weide scheisst.

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020

  • Ich hatte mich mal durch den Thread gelesen, weil ich auch der Meinung war, dass das Getriebe schlecht schaltet.


    V.a. im Eco Modus hat es teilweise solche Schläge getan, dass ich den Eco Modus gemieden hatte (2 Liter Diesel mit 8 Gang Automatik, 150 PS, Turnier)


    Ich habe unterschiedliche Sachen probiert aber insbesondere bei kalten Temperaturen hat es manchmal (nicht immer!) Schläge beim wechseln getan. Manchmal hat er sich beim Gangwechsel "verschluckt"


    Dann bin ich mal mit Family innerhalb der Großstadt 5-6 Kilometer zum Restaurant gefahren und beim aussteigen diesen typischen verbrannten Kupplungsgeruch wahrgenommen.


    Paar Tage später war ich eh beim Händler und dann wurden Späne im Getriebeöl usw. gefunden. Kompletter Tausch auf Garantie. Mit Car Garantie und über 50.000 KM hätte ich 10% + die Flüssigkeiten selber zahlen müssen, also von 10.000 (!!!) dann 2.000. Die restlichen 2.000 hat dann glücklicherweise die Sachsengarage, von denen ich das Fahrzeug mit 39.000 KM gekauft habe, über die Gewährleistung übernommen.


    Repariert wurde bei der Schwabengarage. Die Sachsengarage hat das wirklich top kulant geregelt. Auch bei den anderen Pannen die ich hatte.


    Ich hatte das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt 9 Monate. Ich bin wegen der defekten elektronischen Wasserpumpe bereits 2 (!!!) mal liegen geblieben. Einmal an meinem Heimatort und einmal im Urlaub.


    Beim Getriebetausch wurde festgestellt, dass der Motor Stirndeckel (wohl einbekanntes Problem) Öl verliert. Ich hatte einen kleinen Ölverbrauch festgestellt, aber keine Tropfen unter dem geparkten Auto.


    Nachdem der Stirndeckel getauscht wurde, stellte ich dann im Urlaub fest, dass er jetzt erst recht Öl verliert, da ich unter dem Auto immer Ölflecken hatte. (Auch der Stirndeckel wurde auf Garantie getauscht)


    Habe gestern das Auto von der Inspektion abgeholt und man hat mir einen neuen Stirndeckel verbaut. Ich hoffe dieses mal so, dass er kein Öl verliert....


    Ich habe natürlich bei jeder Panne teilweise mehrere Wochen auf mein Auto verzichten müssen.


    1 Woche bei der ersten Wasserpumpe (Teil nicht lieferbar)

    3 Wochen bei der zweiten Wasserpumpe (Auto im Ausland, Teil nicht lieferbar, ewig lange Diskussion mit Ford Assistance)

    3 Wochen Getriebetausch (Teile nicht lieferbar)

    1 Woche jetzt wegen erneutem Tausch des Stirndeckels


    Und das alles in ziemlich genau einem Jahr


    Was das Getriebe angeht denke ich, dass das einfach Müll ist und eine tickende Zeitbombe. Ich habe deswegen die Garantie um 3 Jahre verlängert. Ich fahre das Auto eigentlich sehr gerne.

    Wenn er fährt, dass ist er leise, verbraucht wenig, hat genug Power und hat alles an Sonderausstattung was ich will.


    Das Getriebe schaltet auch jetzt nachdem ich bei 55.000 ein komplett neues bekommen habe, m.E. immer noch nicht optimal. Das nervige ist, dass es manchmal butterweich schaltet nur um dann ab und zu sich zu verschlucken oder gar einen Schlag zu machen. Gefühlt ist es jetzt deutlich weniger als vorher aber bei einem komplett neuen Getriebe sollte es auch weg sein....

  • Inzwischen bin ich wieder ein paar Tausend km gefahren und habe mit den Fahrmodi experimentiert und die Schaltprogramme dabei beobachtet. Es scheint im wesentlichen auf niedrige Drehzahlniveaus hinauszulaufen, von "Eco" über "Normal" bis "Sport" etwa jeweils 1000 U/min mehr, also rund 1000, 2000, und 3000 U/min. Ich lande gefühlsmäßig immer wieder im Modus "Normal", bloß leider gibt es für mich oft Anlaß, an der Sinnfälligkeit des "Beriebs im Drehzahlkeller" durch das Programm des Schaltcomputers zu zweifeln. Dabei orientiere ich mich an der Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige (was möglicherweise auch zu hinterfragen wäre - bloß gibt es nichts anderes und die Tendenz hier sollte irgendwie schon stimmen).

    Beispiel: Ich rolle auf der Autobahn, ganz leicht ansteigend und in Kolonne, mit ca, 70 km/h gemächlich dahin. Drehzahl angezeigt etwa 1100 U/min, Fahrpedal nur leicht durchgetreten. Blick auf die Verbrausanzeige: 9....14 l/100 km. Das kommt mir zu hoch vor, ich schalte auf "manuell" und einen Gang herunter. Drehzahl jetzt um die 1500 U/min, Verbrauch (wie eigentlich erwartet) 4....7 l/100 km. Das sollte also doch sinnvoller sein. Nur bin ich enttäuscht, weil das der Schaltcomputer nicht findet. Offenbar hat er nur den Drehzahlgeber als Input, das Drehmoment fehlt (um nach der Leistung optimieren zu können). Doch ersatzweise könnte hierfür doch auch der Momentanverbrauch herangezogen werden. Nun bin ich hier kein Fachmann, bloß sollte heute ein Programm zur Getriebesteuerung (gern mit KI-Chip, wenn es den brauchen sollte) auch mal auf die "Idee" kommen, im Hintergrund zu experimentieren und eine wirklich optimale Fahrstufe zu schalten.


    Wenn ich ohnehin "händisch" geschaltet optimaler fahre, dann brauche ich keine Automatik mit 8 Gängen (effektiv hat unser Getriebe nur 7) und fahre mit Kupplung und 6 handgeschalteten Gängen besser und preiswerter. Hätte ich doch nur....

  • Inzwischen bin ich wieder ein paar Tausend km gefahren und habe mit den Fahrmodi experimentiert und die Schaltprogramme dabei beobachtet. Es scheint im wesentlichen auf niedrige Drehzahlniveaus hinauszulaufen, von "Eco" über "Normal" bis "Sport" etwa jeweils 1000 U/min mehr, also rund 1000, 2000, und 3000 U/min. Ich lande gefühlsmäßig immer wieder im Modus "Normal", bloß leider gibt es für mich oft Anlaß, an der Sinnfälligkeit des "Beriebs im Drehzahlkeller" durch das Programm des Schaltcomputers zu zweifeln. Dabei orientiere ich mich an der Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige (was möglicherweise auch zu hinterfragen wäre - bloß gibt es nichts anderes und die Tendenz hier sollte irgendwie schon stimmen).

    Beispiel: Ich rolle auf der Autobahn, ganz leicht ansteigend und in Kolonne, mit ca, 70 km/h gemächlich dahin. Drehzahl angezeigt etwa 1100 U/min, Fahrpedal nur leicht durchgetreten. Blick auf die Verbrausanzeige: 9....14 l/100 km. Das kommt mir zu hoch vor, ich schalte auf "manuell" und einen Gang herunter. Drehzahl jetzt um die 1500 U/min, Verbrauch (wie eigentlich erwartet) 4....7 l/100 km. Das sollte also doch sinnvoller sein. Nur bin ich enttäuscht, weil das der Schaltcomputer nicht findet. Offenbar hat er nur den Drehzahlgeber als Input, das Drehmoment fehlt (um nach der Leistung optimieren zu können). Doch ersatzweise könnte hierfür doch auch der Momentanverbrauch herangezogen werden. Nun bin ich hier kein Fachmann, bloß sollte heute ein Programm zur Getriebesteuerung (gern mit KI-Chip, wenn es den brauchen sollte) auch mal auf die "Idee" kommen, im Hintergrund zu experimentieren und eine wirklich optimale Fahrstufe zu schalten.


    Wenn ich ohnehin "händisch" geschaltet optimaler fahre, dann brauche ich keine Automatik mit 8 Gängen (effektiv hat unser Getriebe nur 7) und fahre mit Kupplung und 6 handgeschalteten Gängen besser und preiswerter. Hätte ich doch nur....

    Bei den ganzen Standzeiten, die ich hatte, hatte ich dem entsprechend auch den ein oder anderen Ersatzwagen :D Das war auch ein Focus Turnier mit 2 Liter Diesel dabei. Also das identische Auto wie meins nur eben als Handschalter. Der hatte weder das lästige Ruckeln beim Wechsel von Schiebebetrieb in den Lastbetrieb und hat zudem noch ziemlich genau 1 Liter weniger verbraucht. Beim meinem Fahrprofil in der Stadt muss ich schon schleichen, um unter 6,7 Liter zu kommen. 6,1 schaffe ich nur in Schleichfahrt und ohne Klima. Die 6,7 Liter scheinen sein "Normalniveau" (immer noch behutsam unterwegs) zu sein.


    Der Schalter hat da ziemlich genau 1 Liter weniger gebraucht. Ist eigentlich ein Armutszeugnis. Aber bei dem Verkehr in Stuttgart geht Schalter nun wirklich nicht mehr.....

  • Naja, der Grundsatz, dass eine niedrige Drehzahl Kraftstoff spart, kann nicht wegdiskutiert werden.


    Das Problem wird in der Berechnung des Momentan-Verbrauchs liegen (welcher Zeitraum/welche Strecke wird berücksichtigt?).

    Ist die Geschwindigkeit exakt gleich und konstant? ein "hin und her" hinter der Kolonne pendeln (also mal 69 km/h, dann wieder 71 km/h) kann da schnell einen Unterschied machen, wenn der Momentan-Verbrauch die letzten 10 Sekunden nimmt und man zwei nicht repräsentative Zeitpunkte heranzieht.

    Leicht bergauf ist leider nicht immer gleich. Der Unterschied kann da schon immens sein, wenn das Auto einfach im einen Fall gegen die Schwerkraft arbeitet, aber im nächsten Schritt wieder "auf der Ebene" fährt.


    Was aber auf jeden Fall noch anders im Fall zwischen "Eco" und "normal" als Fahrmodi ist: die maximale Leistung bzw. das maximale Moment wird im Eco-Modus begrenzt. Wenn ihc im Eco-Modus auf der Autobahn jemanden überholen will, muss ich das Gaspedal (fast) durchdrücken, der Motor wird in höhere Drehzahlen katapultiert und das Getriebe schaltet sehr weit zurück. Mit "Normal" reicht eigentlich nur zur Hälfte "durchdrücken" und es geht merklich voran. Ein Mitschwimmen im Verkehr ist da für mich wesentlich einfacher und angenehmer, weil das Aufheulen dann in den meisten Fällen nicht notwendig gewesen wäre und in einem sehr unruhigen Fahrstil endet.


    Den Sport-Modus empfinde ich noch unangenehmer, weil die Gänge viel später hochgeschaltet werden und ich das unnötige "hochtourige" Fahren nicht brauche...

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020

  • Als weiteres Ärgernis erweist sich für mich die Kupplung zur Wandlerüberbrückung, bzw. deren Schließen "zur Unzeit". Leider bekommen wir den Betriebszustand (offen oder geschlossen) dieser Kupplung ebensowenig angezeigt wie im D-Automatik-Modus die geschaltete Fahrstufe. Letzteres ist weniger gravierend, denn durch "M"-Schaltung oder kurzzeitigen Gangwechsel über die Lenkradtaster kann ich mir den Gang anzeigen lassen und mit der Zeit bekommt ein Gefühl, welcher Gang zur jeweiligen Geschwindigkeit und Drehzahl gehört. Also vermisse ich vor allem einen Schalter, welcher ein Schließen der Wandlerüberbrückungskupplung verhindert. Kraftstoffsparen ist gut und schön, bloß hier hat Ford übertrieben.


    Was meine ich: Fahrt neulich im Schleichgang mit immer wieder Stillstand ("stop-and-go", A 3 vom Kreuz Köln Ost bis zum Kreuz Hilden). Immer wenn ich gerade angefahren bin, Geschwindigkeit gerade über 10 km/h, höre ich vorn die Federn des Drehschwingungsdämpfers quietschen, weil offenbar die Kupplung bereits geschlossen wurde und nichts anderes da ist, um die Schaukelei vom Fahrzeug gegen die untertourige Maschine auszugleichen. Das ist doch in meinen Augen großer Mist! An solche Betriebszustände hatte ich bei der Wahl des Automatikgetriebes gedacht, wo, wie ich glaubte, keine mechanische Kupplung mehr beim Anfahren mit Verschleiß an Scheibe und Ausrücklager schleifen müßte, sondern alles butterweich von einer Hydraulik übernommen werden würde, wo lediglich ein bißchen Öl zwischen Pumpe, Leit- und Laufzeug durchgequirlt und die entstehende Wärme über ein Kühlsystem abgeführt wird.


    Natürlich ist eine Überbrückungskupplung am Drehmomentwandler eine großartige Sache bei langer Fahrt mit höherer und konstanter Geschwindigkeit. Bloß so, wie es offenbar hier umgesetzt wurde, bezweifle ich, daß einerseits echt meßbare Kraftstoffeinsparungen erzielt werden. Andererseits hat man mit Sicherheit einen für mich wesentlichen Vorteil eines Automatikgetriebes mit Drehmomentwandler "wegkastriert".

  • Dem kann ich bedingt zustimmen. Aber die Verluste durch den Wandler sind leider nicht zu vernachlässigen und zudem fährt sich ein Auto durch den Wandler einfach etwas "teigiger".


    In jedem Fall hätte einfach mehr Zeit in eine bessere/angenehmere Applikation des 8-Gang Wandlers gesteckt werden müssen, damit die ganzen Punkte ausgemerzt wurden. Aber ich wiederhole mich leider in mehreren Themen immer wieder:

    Die Ausrichtung von Ford für den EU-Markt war wahrscheinlich schon früher intern "bekannt" bzw. wurden die Weichen dafür früher gelegt und Entwicklungsgelder gekappt/begrenzt. Insofern kann man froh sein, dass der MK4 ansonsten ja relativ problemlos funktioniert, denn in den 2 Jahren, in denen ich meinen Ford besitze, sind vergleichsweise wenig Leute hier und auf MT aufgeschlagen, die "massive" Probleme mit dem Wandler haben. Klar, der Wandler ist nicht perfekt und in manchen Fällen auffällig schlecht, aber sonst scheint es bisher keine nennenswerten größeren Baustellen (ausser BMS) zu geben. Vereinzelte Leute, die verzweifeln, aber die große Masse scheint unauffällig mit dem Wandler unterwegs zu sein (und da kann ich mir vorstellen, dass ich einfach sehr aufmerksam bin, weil es mich interessiert).

    Focus MK4 Titanium Turnier, 1.5EB Dragon (3-Zyl.) mit 150 PS und 8G-Wandler (Automatik), EZ 03/2020